Resilienz ist eine innere Widerstandsfähigkeit, die uns hilft Stress und Krisen zu überwinden.
Es gibt 7,47 Menschen auf unserer Welt und jeder einzelne geht mit Stresssituationen unterschiedlich um. In der Wissenschaft hat man herausgefunden, dass es Menschen gibt, die resilienter bzw. widerstandskräftiger sind und schwierigere Lebensumstände psychisch besser verkraften.
Was bedeutet Resilienz?
Resilienz bedeutet aus dem lateinischen übersetzt „abprallen“. Resilienz beschreibt die Erhaltung bzw. die Wiederkehr der psychischen Gesundheit während oder nach belastenden Lebensereignissen. Darunter fallen jegliche Situationen, die für einen Menschen Stress bedeuten oder schwer aushaltbar sind. Traumatische Erlebnisse, Verluste, Trennungen, aber auch Alltagsbelastungen können Stress verursachen. So geltern ein häufig voller Terminkalender, Konflikte mit der Familie oder mit Freunden, berufliche Probleme als Stressfaktoren.
Wichtig zu wissen ist, dass Resilienz keine festgeschriebene Persönlichkeitseigenschaft ist, sondern sich verändern kann. Die Resilienzfähigkeit kann jederzeit erlernt, aber, und das ist die schlechte Nachricht, auch wieder verlernt werden. Resilienz gilt somit als Schutzfaktor, der uns vor Erkrankungen bewahren kann.
Die Entwicklungspsychologin Emmy Werner untersuchte Kinder, die zum Teil verwaist, arm oder mit Eltern aufwuchsen, die z.B. viel Alkohol konsumierten. Sie fand in ihrer Studie auf Hawaii heraus, dass zwei Drittel dieser Kinder, die unter diesen Bedingungen aufwuchsen, im Verlauf ihres Lebens psychisch oder körperlich erkrankten. Doch ein Drittel der gleichen Forschungsgruppe blieb gesund und zeigte sich erfolgreich im Leben.
Doch was macht den Unterschied? Warum sind einige Menschen belastbarer und andere nicht?
Nach Werner haben folgende Punkte Einfluss auf eine gute Belastbarkeit:
- Sozialkompetenz – die Fähigkeit offen auf andere zuzugehen, Kontakte und Freundschaften schließen zu können.
- Ein aktives Bewältigungsverhalten – Der Glaube, aktiv Einfluss auf den Lebensweg zu haben.
- Eine enge Bindung zu einer anderen Person spüren und Fürsorge und Unterstützung im Leben erhalten. Das müssen nicht unbedingt die Eltern sein, sondern können auch Geschwister, Großeltern, Lehrer etc. sein.
- Zielstrebigkeit
- Angenehme Gefühle in einem Selbst produzieren können.
- Optimismus und eine positive Grundhaltung dem Leben gegenüber.
- Selbstwirksamkeitserwartung – Vertrauen in sich haben, Herausforderungen und schwierige Situationen eigenständig meistern zu können und sich nicht gleich davon einschüchtern zu lassen.
- soziale Unterstützung – Freunde, Kollegen, Familie, auf die man zurückgreifen kann.
Kann man Resilienz lernen? Ja!
Die kognitive Verhaltenstherapie bietet gute Ansätze dafür. In therapeutischer Begleitung kann man herausarbeiten, welche haltgebenden und stressreduzierenden Faktoren oder Stärken gut oder weniger gut vorhanden sind. Möchte man sich psychisch widerstandskräftiger machen, können die weniger gut ausgebauten Bereiche verbessert werden.
So kann man negative Denkmuster, wie z.B. ein schwarzsehenden Blick auf die Welt, auf sich Selbst oder auf die Zukunft gerichtet aufdecken und verändern. Auch kann man lernen, Kontakte zu knüpfen, soziale Ängste abzubauen, sein Selbstbewusstsein zu stärken und seine Freizeitaktivität zu erhöhen.
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Textquelle: Carbonetti, Nina. Resilienzforschung „Psychische Stärke ist trainierbar“.
URL: https://www.drz-mainz.de/files/2014/11/Artikel managerSeminare.pdf (abgerufen am 21.10.2018).
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